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WEEE-Richtlinie einfach erklärt

Die WEEE-Richtlinie (Waste Electrical and Electronic Equipment Directive) ist eine bedeutende Gesetzgebung der Europäischen Union, die darauf abzielt, die Umweltauswirkungen von Elektro- und Elektronikgeräten zu minimieren. Diese Richtlinie wurde eingeführt, um die Sammlung, Wiederverwendung, Verwertung und das Recycling von Altgeräten zu fördern und dadurch die Menge an Elektro- und Elektronikschrott zu reduzieren.

Die WEEE-Richtlinie betrifft eine Vielzahl von Akteuren, darunter Hersteller, Vertreiber und Importeure von Elektro- und Elektronikgeräten. Für Unternehmen in diesen Branchen ist es essenziell, die Anforderungen der Richtlinie zu verstehen und zu erfüllen, um rechtliche Risiken zu vermeiden und ihrer Verantwortung gegenüber der Umwelt gerecht zu werden.

Hintergrund und Ziele der WEEE-Richtlinie

Die erste WEEE-Richtlinie trat 2003 in Kraft und wurde 2012 durch die sogenannte WEEE-Richtlinie 2012/19/EU ersetzt. Diese Neufassung zielte darauf ab, die Sammlung und das Recycling von Elektro- und Elektronik-Altgeräten zu verbessern und die Mitgliedstaaten zu verpflichten, ehrgeizigere Recyclingquoten zu erreichen.

Die Hauptziele der WEEE-Richtlinie sind:

  1. Vermeidung und Reduzierung von Elektro- und Elektronikabfällen: Durch die Förderung der Wiederverwendung und des Recyclings soll die Menge an Abfall, der auf Deponien landet, reduziert werden.
  2. Umweltschutz: Die Richtlinie zielt darauf ab, schädliche Substanzen in Altgeräten zu minimieren, die Umweltverschmutzung zu verringern und die Umwelt durch fachgerechte Entsorgung und Recycling zu schützen.
  3. Ressourcenschonung: Durch die Rückgewinnung von wertvollen Materialien aus Altgeräten sollen natürliche Ressourcen geschont und die Abhängigkeit von Primärrohstoffen reduziert werden.
  4. Verantwortung der Hersteller: Hersteller und Vertreiber von Elektro- und Elektronikgeräten sollen für die gesamte Lebensdauer ihrer Produkte verantwortlich gemacht werden, einschließlich der Entsorgung am Ende des Produktlebenszyklus.

Anwendungsbereich der WEEE-Richtlinie

Die WEEE-Richtlinie gilt für eine breite Palette von Elektro- und Elektronikgeräten, die in den Verkehr gebracht werden. Dazu gehören:

  • Haushaltsgeräte: Kühlschränke, Waschmaschinen, Staubsauger, Mikrowellen, Toaster usw.
  • IT- und Telekommunikationsgeräte: Computer, Laptops, Drucker, Telefone, Mobiltelefone usw.
  • Unterhaltungselektronik: Fernseher, Radios, Musikanlagen, DVD-Player usw.
  • Beleuchtung: Leuchtstofflampen, LED-Lampen usw.
  • Elektrische Werkzeuge: Bohrmaschinen, Sägen, Nähmaschinen usw.
  • Spielzeug und Sportgeräte: Elektrische Spielzeuge, Fitnessgeräte usw.
  • Medizinische Geräte: Diagnosegeräte, Dialysegeräte usw.

Pflichten und Verantwortlichkeiten der Hersteller

Die WEEE-Richtlinie legt eine Reihe von Pflichten und Verantwortlichkeiten für Hersteller fest, die sicherstellen sollen, dass Elektro- und Elektronikgeräte umweltgerecht entsorgt werden. Zu den wichtigsten Pflichten gehören:

  1. Registrierung: Hersteller müssen sich bei den zuständigen nationalen Behörden registrieren und regelmäßig über die Mengen der in den Verkehr gebrachten und gesammelten Altgeräte berichten.
  2. Produktkennzeichnung: Elektro- und Elektronikgeräte müssen mit dem Symbol einer durchgestrichenen Mülltonne gekennzeichnet werden, um Verbraucher darauf hinzuweisen, dass diese Geräte nicht im Hausmüll entsorgt werden dürfen.
  3. Erfassung und Recycling: Hersteller müssen Systeme zur Erfassung und zum Recycling von Altgeräten einrichten. Dies kann entweder durch die Einrichtung eigener Rücknahmesysteme oder durch die Teilnahme an kollektiven Systemen erfolgen.
  4. Finanzielle Verantwortung: Hersteller sind verpflichtet, die Kosten für die Sammlung, Behandlung, Wiederverwertung und umweltgerechte Entsorgung der Altgeräte zu tragen. Dies umfasst auch die Finanzierung von Informationskampagnen zur Sensibilisierung der Verbraucher.
  5. Information und Transparenz: Hersteller müssen den Nutzern Informationen über die Wiederverwendung und das Recycling von Altgeräten sowie über die umweltfreundliche Entsorgung bereitstellen. Darüber hinaus müssen sie den Entsorgungsunternehmen technische Informationen zur Verfügung stellen, um eine fachgerechte Behandlung der Altgeräte zu gewährleisten.

Pflichten der Vertreiber und Importeure

Neben den Herstellern haben auch Vertreiber und Importeure von Elektro- und Elektronikgeräten bestimmte Pflichten gemäß der WEEE-Richtlinie. Dazu gehören:

  1. Rücknahmepflicht: Vertreiber müssen sicherstellen, dass Verbraucher ihre Altgeräte kostenlos zurückgeben können. Dies kann entweder direkt im Geschäft oder durch die Bereitstellung von Rücknahmestellen erfolgen.
  2. Informationspflicht: Vertreiber müssen die Verbraucher darüber informieren, wie sie ihre Altgeräte umweltgerecht entsorgen können. Dies umfasst Hinweise auf die Rückgabemöglichkeiten und die Bedeutung der getrennten Sammlung.
  3. Verantwortung für importierte Geräte: Importeure von Elektro- und Elektronikgeräten haben die gleichen Pflichten wie Hersteller. Sie müssen sicherstellen, dass die Geräte den Anforderungen der WEEE-Richtlinie entsprechen und entsprechende Rücknahme- und Recyclingmaßnahmen ergriffen werden.

Umsetzung der WEEE-Richtlinie in Deutschland

In Deutschland wurde die WEEE-Richtlinie durch das Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) umgesetzt. Das ElektroG regelt die Pflichten der Hersteller und Vertreiber sowie die Organisation der Sammlung und Entsorgung von Altgeräten. Zu den wichtigsten Aspekten des ElektroG gehören:

  1. Registrierung und Berichterstattung: Hersteller und Importeure müssen sich bei der Stiftung Elektro-Altgeräte Register (EAR) registrieren lassen und regelmäßig über die in Verkehr gebrachten und zurückgenommenen Geräte berichten. Die EAR fungiert als zentrale Stelle für die Registrierung und Überwachung der Hersteller.
  2. Rücknahmepflicht: Vertreiber sind verpflichtet, Altgeräte von Endverbrauchern kostenlos zurückzunehmen, wenn diese ein neues, gleichwertiges Gerät kaufen. Größere Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von mindestens 400 Quadratmetern müssen zudem kleine Altgeräte (bis 25 cm Kantenlänge) auch ohne Neukauf zurücknehmen.
  3. Produktkennzeichnung: Alle in Deutschland verkauften Elektro- und Elektronikgeräte müssen mit dem Symbol der durchgestrichenen Mülltonne gekennzeichnet sein, um Verbraucher darauf hinzuweisen, dass diese Geräte nicht im Hausmüll entsorgt werden dürfen.
  4. Informationspflichten: Hersteller und Vertreiber müssen Endverbraucher über die Rückgabemöglichkeiten und die umweltgerechte Entsorgung von Altgeräten informieren. Dies umfasst auch die Bereitstellung von Informationsmaterialien und Hinweisen auf den Geräten selbst.
  5. Finanzielle Verpflichtungen: Hersteller müssen die Kosten für die Sammlung, Behandlung und Verwertung der Altgeräte tragen. Dies schließt die Finanzierung der öffentlichen Rücknahmesysteme und die Entsorgungskosten ein.

EAR – Elektro-Altgeräte Register

Die Stiftung Elektro-Altgeräte Register (EAR) ist eine zentrale Institution in Deutschland für die Umsetzung der WEEE-Richtlinie. Sie übernimmt eine Reihe von Aufgaben:

  1. Registrierung: EAR verwaltet die Registrierung aller Hersteller und Importeure von Elektro- und Elektronikgeräten, die in Deutschland tätig sind. Ohne eine Registrierung bei der EAR dürfen Unternehmen keine Elektro- und Elektronikgeräte in den Verkehr bringen.
  2. Berichterstattung und Überwachung: EAR überwacht die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben durch die Hersteller und Importeure. Sie sammelt und überprüft die Berichte über die in Verkehr gebrachten und zurückgenommenen Geräte und stellt sicher, dass die gesetzlichen Recyclingquoten eingehalten werden.
  3. Koordination der Rücknahmesysteme: EAR koordiniert die Rücknahmesysteme und stellt sicher, dass die gesammelten Altgeräte fachgerecht behandelt und recycelt werden. Dies umfasst auch die Zusammenarbeit mit Entsorgungsunternehmen und Recyclinganlagen.
  4. Informationsbereitstellung: EAR stellt umfassende Informationen für Hersteller, Importeure, Vertreiber und Verbraucher bereit. Dazu gehören Leitfäden, Informationsmaterialien und Beratungsangebote zur Umsetzung der gesetzlichen Pflichten.

Konsequenzen bei Nichteinhaltung der Registrierungspflichten nach der WEEE-Richtlinie und dem ElektroG

Die Nichteinhaltung der Registrierungspflichten gemäß der WEEE-Richtlinie und dem deutschen Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) kann für Hersteller und Importeure erhebliche rechtliche und finanzielle Konsequenzen nach sich ziehen. Diese Konsequenzen können verschiedene Formen annehmen, die sowohl die rechtliche Integrität als auch die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens beeinträchtigen können. Im Folgenden werden die möglichen Sanktionen und deren Auswirkungen detailliert erläutert.

1. Geldbußen und Strafzahlungen

Eine der häufigsten Konsequenzen bei Nichteinhaltung der Registrierungspflichten sind Geldbußen. In Deutschland können diese Bußgelder nach dem ElektroG verhängt werden und variieren je nach Schwere des Verstoßes:

  • Verstöße gegen die Registrierungspflicht: Unternehmen, die ihre Elektro- und Elektronikgeräte nicht bei der Stiftung Elektro-Altgeräte Register (EAR) registrieren, können mit Geldbußen bis zu 100.000 Euro belegt werden.
  • Fehlende oder fehlerhafte Berichterstattung: Unternehmen, die ihre Berichtspflichten vernachlässigen oder falsche Angaben machen, können ebenfalls mit erheblichen Geldbußen rechnen.

Die Höhe der Geldbußen wird in der Regel durch die zuständigen Behörden festgelegt und richtet sich nach dem Ausmaß des Verstoßes und der Anzahl der nicht registrierten oder falsch gemeldeten Geräte.

2. Vertriebsverbot

Ein weiteres schwerwiegendes Mittel der Durchsetzung ist das Vertriebsverbot. Unternehmen, die ihrer Registrierungspflicht nicht nachkommen, dürfen ihre Produkte nicht mehr auf dem deutschen Markt vertreiben. Dies kann sowohl den Online- als auch den Offline-Vertrieb betreffen. Ein solches Verbot hat erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen, da es den Verkauf und die Lieferung von Elektro- und Elektronikgeräten effektiv stoppt.

  • Sofortiger Verkaufsstopp: Die zuständigen Behörden können einen sofortigen Verkaufsstopp verhängen, bis die Registrierungspflichten erfüllt sind.
  • Entfernung aus dem Handel: Nicht registrierte Produkte müssen aus den Verkaufsregalen entfernt und möglicherweise zurückgerufen werden.

3. Rückrufaktionen und Rücknahmeverpflichtungen

Unternehmen, die gegen die Registrierungspflichten verstoßen, können dazu verpflichtet werden, bereits verkaufte Geräte zurückzurufen. Rückrufaktionen sind nicht nur kostspielig, sondern können auch das Vertrauen der Kunden in das Unternehmen erheblich beeinträchtigen.

  • Kosten für Rückrufaktionen: Unternehmen müssen die Kosten für die Rückholung der Geräte sowie deren fachgerechte Entsorgung tragen.
  • Imageverlust: Rückrufaktionen können das Ansehen des Unternehmens schädigen und zu einem Vertrauensverlust bei den Kunden führen.

4. Schadensersatzforderungen

Verstöße gegen die Registrierungspflichten können auch zu Schadensersatzforderungen führen. Wenn Kunden oder andere Parteien durch den Verstoß geschädigt wurden, können sie Ansprüche gegen das Unternehmen geltend machen.

  • Direkte Schäden: Dies könnten direkte Schäden durch den Kauf von nicht ordnungsgemäß registrierten Geräten sein.
  • Indirekte Schäden: Auch indirekte Schäden, wie der Verlust von Geschäftsmöglichkeiten oder der Reputationsverlust, können zu Schadensersatzforderungen führen.

5. Strafrechtliche Konsequenzen

In besonders schweren Fällen oder bei wiederholten Verstößen können auch strafrechtliche Konsequenzen drohen. Diese sind jedoch seltener und betreffen in der Regel vorsätzliche oder grob fahrlässige Verstöße gegen die gesetzlichen Pflichten.

  • Freiheitsstrafen: In extremen Fällen können die Verantwortlichen des Unternehmens strafrechtlich verfolgt und mit Freiheitsstrafen belegt werden.
  • Persönliche Haftung: Geschäftsführende Personen können persönlich haftbar gemacht werden, wenn sie nachweislich gegen die gesetzlichen Pflichten verstoßen haben.

6. Reputationsschäden

Neben den rechtlichen und finanziellen Konsequenzen können Verstöße gegen die Registrierungspflichten auch erhebliche Reputationsschäden verursachen. Negative Berichterstattung und ein verlorenes Vertrauen der Kunden können langfristige Auswirkungen auf das Unternehmen haben.

  • Verlust von Kundenvertrauen: Kunden könnten das Vertrauen in die Marke verlieren und sich für Produkte von Wettbewerbern entscheiden.
  • Negative Publicity: Medienberichte über Verstöße gegen Umweltvorschriften können das Image des Unternehmens nachhaltig schädigen.

Verpflichtungen für Onlinehändler gemäß der WEEE-Richtlinie und dem ElektroG

Onlinehändler, die Elektro- und Elektronikgeräte in Deutschland vertreiben, unterliegen denselben Verpflichtungen wie stationäre Händler. Es ist entscheidend, dass Onlinehändler die Anforderungen der WEEE-Richtlinie und des deutschen Elektro- und Elektronikgerätegesetzes (ElektroG) vollständig einhalten, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden und ihre Verantwortung gegenüber der Umwelt wahrzunehmen. Im Folgenden werden die spezifischen Verpflichtungen und die Maßnahmen zur Einhaltung für Onlinehändler detailliert beschrieben.

1. Registrierung bei der Stiftung EAR

Onlinehändler müssen sicherstellen, dass die von ihnen vertriebenen Elektro- und Elektronikgeräte bei der Stiftung Elektro-Altgeräte Register (EAR) registriert sind. Die Registrierungspflicht gilt sowohl für Hersteller als auch für Importeure und Vertreiber.

  • Herstellerregistrierung: Falls der Onlinehändler selbst als Hersteller auftritt (z.B. eigene Markenprodukte vertreibt), muss er sich bei der EAR registrieren und alle entsprechenden Pflichten erfüllen.
  • Importeurregistrierung: Wenn der Onlinehändler Elektro- und Elektronikgeräte aus dem Ausland importiert und in Deutschland vertreibt, gilt er als Importeur und muss sich ebenfalls registrieren.
  • Prüfung der Herstellerregistrierung: Onlinehändler, die Produkte von anderen Herstellern vertreiben, sollten sicherstellen, dass diese Hersteller ordnungsgemäß bei der EAR registriert sind. Dies kann durch Anforderung einer Registrierungsnummer oder durch Überprüfung der EAR-Datenbank erfolgen.

2. Informationspflichten

Onlinehändler müssen ihre Kunden über die umweltgerechte Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten informieren. Dies umfasst Hinweise zur Rücknahme von Altgeräten sowie zur Bedeutung der getrennten Sammlung und Verwertung.

  • Website-Informationen: Informationen zur Entsorgung sollten leicht zugänglich auf der Website des Onlinehändlers platziert werden. Dies kann in einem speziellen Bereich wie „Recyclinginformationen“ oder „Umwelt“ erfolgen.
  • Produktinformationen: Jeder Produktseite sollten Informationen zur umweltgerechten Entsorgung beigefügt werden, einschließlich des Symbols der durchgestrichenen Mülltonne, das darauf hinweist, dass das Produkt nicht im Hausmüll entsorgt werden darf.

3. Rücknahmepflichten

Onlinehändler müssen sicherstellen, dass Verbraucher ihre Altgeräte zurückgeben können. Dies kann durch verschiedene Rücknahmesysteme erfolgen, die den Anforderungen des ElektroG entsprechen.

  • Rücknahme bei Lieferung: Onlinehändler sind verpflichtet, bei der Lieferung eines neuen Elektro- oder Elektronikgeräts ein vergleichbares Altgerät kostenlos zurückzunehmen. Kunden sollten bereits beim Kauf darauf hingewiesen werden, dass sie diese Möglichkeit haben.
  • Rücknahmestellen: Größere Onlinehändler, insbesondere solche mit einer Lagerfläche von mindestens 400 Quadratmetern, müssen auch kleine Altgeräte (bis 25 cm Kantenlänge) kostenlos zurücknehmen, unabhängig vom Kauf eines neuen Geräts. Informationen über die Standorte dieser Rücknahmestellen sollten auf der Website verfügbar sein.
  • Versandlösungen: Für Onlinehändler ohne physische Rücknahmestellen kann die Rücknahme über Versandlösungen erfolgen. Hierbei sollten klare Anweisungen zur Rücksendung von Altgeräten bereitgestellt werden, inklusive der Kostenübernahme für den Rückversand.

4. Berichterstattung

Onlinehändler, die als Hersteller oder Importeure auftreten, müssen regelmäßig Berichte über die in Verkehr gebrachten und zurückgenommenen Elektro- und Elektronikgeräte bei der EAR einreichen.

  • Mengenmeldungen: Regelmäßige Meldungen der Mengen an in Verkehr gebrachten und gesammelten Altgeräten sind erforderlich. Dies hilft den Behörden, die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben zu überwachen und die Recyclingquoten zu überprüfen.
  • Transparente Dokumentation: Onlinehändler sollten eine transparente und genaue Dokumentation aller Aktivitäten im Zusammenhang mit der Registrierung, Rücknahme und Berichterstattung führen, um bei Prüfungen durch die Behörden umfassende Nachweise vorlegen zu können.

5. Finanzielle Verpflichtungen

Onlinehändler müssen die Kosten für die Sammlung, Behandlung und Verwertung der Altgeräte tragen. Dies umfasst auch die Finanzierung von Informationskampagnen und die Beteiligung an kollektiven Rücknahmesystemen, falls genutzt.

  • Kostenübernahme: Die Kosten für die Rücknahme und das Recycling der Altgeräte sollten in den Geschäftsbetrieb einkalkuliert werden. Dies kann durch direkte Rücknahmelösungen oder durch Beiträge zu kollektiven Rücknahmesystemen erfolgen.
  • Teilnahme an kollektiven Systemen: Viele Onlinehändler nutzen kollektive Rücknahmesysteme, die von spezialisierten Unternehmen oder Branchenverbänden organisiert werden. Dies kann eine effiziente und kostengünstige Lösung zur Erfüllung der gesetzlichen Verpflichtungen darstellen.

Praktische Umsetzung für Onlinehändler

Um sicherzustellen, dass alle gesetzlichen Verpflichtungen gemäß der WEEE-Richtlinie und dem ElektroG erfüllt werden, sollten Onlinehändler folgende praktische Schritte unternehmen:

  1. Registrierung und Compliance-Management:
    • Sich bei der EAR registrieren und sicherstellen, dass alle in Verkehr gebrachten Geräte ordnungsgemäß registriert sind.
    • Ein internes Compliance-Management-System einrichten, um die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen zu überwachen.
  2. Kundendienst und Information:
    • Klare und leicht zugängliche Informationen zur Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten auf der Website bereitstellen.
    • Den Kundendienst schulen, um Kundenfragen zur Rücknahme und Entsorgung kompetent beantworten zu können.
  3. Rücknahmesysteme etablieren:
    • Ein Rücknahmesystem für Altgeräte einrichten, das den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Dies kann durch Partnerschaften mit Entsorgungsunternehmen oder durch eigene Lösungen erfolgen.
    • Kunden frühzeitig über ihre Rückgabemöglichkeiten informieren, um eine reibungslose Abwicklung sicherzustellen.
  4. Regelmäßige Berichterstattung:
    • Die gesetzlichen Berichtspflichten erfüllen, indem regelmäßig Mengenmeldungen bei der EAR eingereicht werden.
    • Eine genaue Dokumentation aller relevanten Aktivitäten führen, um bei behördlichen Prüfungen umfassende Nachweise erbringen zu können.
  5. Finanzielle Planung:
    • Die finanziellen Verpflichtungen für die Rücknahme und das Recycling der Altgeräte in die Geschäftskosten einplanen.
    • Gegebenenfalls an kollektiven Rücknahmesystemen teilnehmen, um die Kosten effizient zu verwalten.

Fazit

Insbesondere für Onlinehändler ist die Einhaltung der WEEE-Richtlinie und des ElektroG von entscheidender Bedeutung, um rechtliche Risiken zu vermeiden und einen positiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Durch die sorgfältige Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben können Onlinehändler sicherstellen, dass sie ihrer Verantwortung gegenüber der Umwelt gerecht werden und gleichzeitig das Vertrauen ihrer Kunden stärken. Ein robustes Compliance-Management und transparente Informationspolitik sind dabei unerlässliche Komponenten eines erfolgreichen und rechtskonformen Geschäftsmodells.

 

 

Beispiel für Informationen zur WEEE-Richtlinie und Altgeräteentsorgung auf einer Webseite

Hier ist ein Beispiel dafür, wie die erforderlichen Informationen zur WEEE-Richtlinie und zur Entsorgung von Elektro- und Elektronikaltgeräten auf der Webseite eines Onlinehändlers veröffentlicht werden könnten:


Informationen zur umweltgerechten Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten (WEEE-Richtlinie)

Bedeutung der umweltgerechten Entsorgung

Elektro- und Elektronikgeräte enthalten wertvolle Ressourcen sowie gefährliche Stoffe. Eine umweltgerechte Entsorgung ist daher von großer Bedeutung, um die Umwelt zu schützen und wertvolle Rohstoffe wiederzugewinnen. Elektro- und Elektronikgeräte dürfen nicht über den Hausmüll entsorgt werden. Bitte nutzen Sie die hierfür vorgesehenen Rückgabemöglichkeiten.

Rücknahme von Altgeräten

Wir bieten unseren Kunden die Möglichkeit, Altgeräte kostenlos zurückzugeben. Dies gilt sowohl beim Kauf eines neuen Geräts als auch unabhängig davon für kleinere Altgeräte.

1. Rücknahme bei Lieferung eines neuen Geräts

Beim Kauf eines neuen Elektro- oder Elektronikgeräts können Sie ein Altgerät der gleichen Art, das im Wesentlichen die gleichen Funktionen erfüllt, kostenlos zurückgeben. Bitte informieren Sie uns bei der Bestellung, wenn Sie von dieser Möglichkeit Gebrauch machen möchten. Unser Lieferdienst nimmt das Altgerät bei der Anlieferung des neuen Geräts direkt mit.

2. Rücknahme von Kleingeräten

Unabhängig vom Kauf eines neuen Geräts nehmen wir kleine Elektro- und Elektronikgeräte (bis 25 cm Kantenlänge) kostenlos zurück. Dies gilt für alle Geräte, die keine Gefahrstoffe enthalten und deren äußere Kantenlänge maximal 25 cm beträgt.

Bitte senden Sie Ihre Altgeräte an folgende Adresse:

[Name des Unternehmens] [Adresse des Unternehmens] [Kontaktinformationen]

Sie können die Geräte auch in unserem Ladengeschäft zurückgeben:

[Adresse des Ladengeschäfts, falls vorhanden]

3. Versandlösungen für die Rücknahme

Sollten Sie keine Möglichkeit haben, die Altgeräte persönlich zurückzubringen, bieten wir Ihnen die Möglichkeit des kostenlosen Rückversands. Bitte kontaktieren Sie unseren Kundenservice unter [E-Mail-Adresse] oder [Telefonnummer], um ein kostenloses Rücksendeetikett zu erhalten.

Symbol der durchgestrichenen Mülltonne

Elektro- und Elektronikgeräte, die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind, dürfen nicht über den Hausmüll entsorgt werden:

 

Dieses Symbol weist darauf hin, dass das Gerät einer getrennten Sammlung zugeführt werden muss.

Warum ist die getrennte Sammlung wichtig?

  • Umweltschutz: Durch die getrennte Sammlung wird verhindert, dass gefährliche Stoffe in die Umwelt gelangen.
  • Ressourcenschonung: Wertvolle Materialien wie Metalle und Kunststoffe können recycelt und wiederverwendet werden.
  • Gesetzliche Verpflichtung: Die getrennte Sammlung und umweltgerechte Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten ist gesetzlich vorgeschrieben.

Weitere Informationen

Für weitere Informationen zur umweltgerechten Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten besuchen Sie bitte die Webseite der Stiftung Elektro-Altgeräte Register (EAR) unter www.ear-system.de.

Bei Fragen oder Anliegen können Sie sich jederzeit an unseren Kundenservice wenden:

[Kontaktinformationen des Kundenservice]


Weitere rechtliche Hinweise und Compliance-Informationen

Wir verpflichten uns zur Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften und haben uns bei der Stiftung Elektro-Altgeräte Register (EAR) registriert. Unsere Registrierungsnummer lautet: [EAR-Registrierungsnummer].

Durch die Bereitstellung dieser Informationen möchten wir sicherstellen, dass unsere Kunden über die umweltgerechte Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten informiert sind und aktiv zur Schonung der Umwelt beitragen können.


Dieses Beispiel zeigt, wie Onlinehändler ihre Kunden umfassend über die Entsorgung von Altgeräten informieren können. Die Informationen sollten klar und leicht zugänglich auf der Webseite präsentiert werden, um sicherzustellen, dass alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt werden und die Kunden gut informiert sind.

Beratungsleistungen

Wir verfügen über jahrzehntelange Erfahrung hinsichtlich Kennzeichnungspflichten und beraten auch Sie gern dazu.

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